Thema: Entwicklung in Ostukraine
Nach Schießerei in Slawjansk: Volkswehr-Chef bittet Putin um militärischen Beistand
© REUTERS/ Gleb Garanich
SLAWJANSK, 20. April (RIA Novosti).
Der Chef der Volkswehr der ostukrainischen Stadt Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, hat Russlands Staatsführung um die Entsendung von Friedenstruppen ersucht, die die Stadteinwohner „vor der Nationalgarde und dem Rechten Sektor schützen“ sollen.
„Unsere Brüder werden getötet“, erklärte er am Sonntag bei einer Pressekonferenz, die der Schießerei in der vergangenen Nacht am Rande der Stadt gewidmet war. „Man spricht nicht einmal mit uns – man tötet uns einfach.“
Wie Ponomarjow in einem Gespräch mit RIA Novosti erklärte, „lebt die Stadt heute im Zustand einer Belagerung durch den Rechten Sektor“. Nur Russland könnte die Stadt schützen, deshalb habe er sich an Präsident Wladimir Putin gewandt, Friedenstruppen in die ostukrainischen Gebiete Donezk und Lugansk zu entsenden.
In der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte einen Kontrollposten der Volkswehr vor der Einfahrt in die Stadt beschossen. Dabei sollen drei Volkswehr-Milizen getötet und zwei weitere verletzt worden sein. Tote gebe es auch auf der Seite der Angreifer, die laut einigen Angaben als Vertreter der radikalen Nationalistenorganisation Rechter Sektor identifiziert wurden.
Der Föderationsrat (Russlands Oberhaus) hatte Präsident Wladimir Putin das Recht erteilt, russische Streitkräfte zur Normalisierung der gesellschaftspolitischen Lage in der Ukraine einzusetzen.
Bei seiner Fragestunde mit russischen Bürgern am Donnerstag äußerte Putin seine Hoffnung darauf, dass er von dem ihm erteilten Recht niemals Gebrauch machen wird und dass alle akuten Probleme mit politisch-diplomatischen Mitteln geregelt werden können.
Am gleichen Tag fand in Genf ein Vierertreffen zur Lage in der Ukraine statt, bei dem die Vertreter Russlands, der USA, der EU und der Ukraine ein Dokument annahmen, mit dem die Konfliktseiten aufgerufen werden, von Gewalt, Extremismus und Provokationen Abstand zu nehmen, mit der Entwaffnung der illegalen Formationen zu beginnen sowie die gesetzwidrig besetzten Gebäude und Straßen zu räumen.
Wie der russische Außenminister Sergej Lawrow betonte, besteht das Hauptergebnis der Verhandlungen in dem Fakt der Anerkennung durch alle Seiten, dass die Krise in der Ukraine von den Ukrainern selbst überwunden werden muss.
Hat dies auf Oberhessische Nachrichten rebloggt.
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