Die Bumerang-Sanktionen des Westens

Die Bumerang-Sanktionen des Westens

STIMME RUSSLANDS Die US-Behörden behaupten, dass sie bloß die russische Aggression in Osteuropa stoppen wollen, indem sie Russland mit Wirtschaftssanktionen bestrafen. Nach Ansicht von US-Analytikern werde es wegen einer solchen Strategie unvermeidlich eine Vergeltung geben. Dann werde man gezwungen sein, Probleme nicht nur in Osteuropa sondern schon in den Vereinigten Staaten zu lösen. 

Der Bumerang kann großen amerikanischen Firmen, die mit der russischen Wirtschaft eng verbunden sind, einen schmerzhaften Schlag versetzen. „Eine offensichtliche Uneinigkeit zwischen US-Eliten liegt vor“, kommentiert der Vizepräsident der Akademie für geopolitische Probleme, Konstantin Siwkow, die Situation:

„Das führt zu diesem Zerren und Unverständnis, was man tun, wie man handeln, wohin man sich bewegen muss – das ist ein ständiges Zerren. Die US-amerikanische politische Elite unternimmt Schritte, die sich nicht einmal mit den Interessen der amerikanischen Militärelite reimen. Sie reimen sich nicht mit den Interessen des Business und nicht mit den Interessen der Weltraumbranche. Wir können in diesem Fall sagen, dass es in den USA jetzt einen inneren tiefen Konflikt gibt.“

Boeing, Exxon Mobil, Intel, General Motors und General Electric sind US-Firmen, die in erster Linie Verluste erleiden können. Für sie bedeutet die zurückgehende Zusammenarbeit mit Russland zumindest den Verlust des Absatzmarktes, die Verringerung des Gewinns und das Einfrieren von gemeinsamen vorteilhaften Projekten. „Auch die europäischen Unternehmen werden nicht abseits stehen“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Alexej Wjasowski:

„Das betrifft zum Beispiel unseren Mistral-Vertrag mit Frankreich, wo Russland als ein sehr großer Besteller von Hubschrauberträgern auftritt. Wenn aber die Franzosen sich entscheiden werden Sanktionen zu verhängen und den Vertrag über den Bau dieser Schiffe zu annullieren, dann werden sie einfach unter strenge Strafen fallen, die sie angesichts der Sanktionen ebenfalls nicht zahlen könnten. Aber das ist schon eine ganze kardinale Variante, weil einfach der Bumerang-Effekt möglich ist, weil viele europäische und amerikanische Firmen in Russland arbeiten. Wenn sich alles nach einem extremen Szenario entwickeln wird, dann hat Russland alle Hebel, um auf die globale Business-Gemeinschaft einzuwirken.“

Die westlichen Sanktionen sind an und für sich eine ziemlich verschwommene Erscheinung, meinen Analytiker. Die Zusammenarbeit von Europa und Russlands basiert auf dem gegenseitigen Vorteil. Wenn das Gleichgewicht gestört wird, verlieren beide Seiten den Vorteil. Jeder gebrochene Zahn im Zahnrad der Zusammenarbeit versetzt den beiden Seiten einen Schlag. Aber wegen diesem Ungleichgewicht gewinnen im Endeffekt die USA. Das heißt: Wenn es Europa und Russland schlecht geht, geht es den USA gut.

Die EU steckt jetzt zwischen zwei Feuern. Brüssel versucht einerseits Amerika einen Gefallen zu tun, indem es nach dessen Regeln spielt. Andererseits handelt Brüssel gegen seine eigenen Interessen, wenn es sich den Sanktionen anschließt. „Den USA gereicht das zum Vorteil“, sagte der Professor der Wirtschaftshochschule Oleg Matwejtschew:

„Deshalb spornen sie zur Katastrophe, zum Chaos, zu Sanktionen, zum Wirtschaftskrieg usw. an. Sie sagen schon unverblümt: „Jungs, verzichtet auf das russische Gas“. Das ist eine absolut zynische Position, bei der die Europäer für Idioten gehalten werden.“

Wenn man sich nur vorstelle, dass die Europäische Union auf das russische Gas verzichtet, dann sei Brüssel nicht zu beneiden, sagte der Experte ferner. So billig wird Europa kaum sonst irgendwo finden. Wenn es teurer sein wird, dann wird die Wirtschaft dieser Region drastisch rückläufig, wobei mit ihr auch jetzt nicht alles in Ordnung ist. Schließlich werden in der EU die Arbeitslosenzahl und die soziale Spannung zunehmen. Das kann seinerseits gar einen Zerfall der Europäischen Union zur Folge haben.

Wenn Experten von Sanktionen gege Moskau sprechen, dann betonen sie, dass der Druck auf Russland nur die Entwicklung der russischen Wirtschaft beschleunigen wird. Diese Meinung vertritt auch der amerikanische Senator und Mitglied der Republikanischen Partei Lindsey Graham. Das sind keine unbegründeten Erklärungen. Tatsächlich stieg der Rubel-Kurs nach einer weiteren Runde der Sanktionen. Der Effektenmarkt festigte sich. Laut dem US-Senator zeuge all das von einer Beschleunigung der russischen Wirtschaft.


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Autor: rsvarshan

Rechtssachverständiger , der gelernt hat seinen Kopf zu benutzen.

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