Der große Abgleich – Sender bekommen Daten der Einwohnermeldeämter

Der Beitragsservice von ARD und ZDF bekommt Millionen von Daten der Einwohnemelderämter. Die will er mit den eigenen vergleichen und herausfinden, wer zahlen müsste, bisher aber nicht erfasst wurde. Das macht viel Arbeit. Wie viel Geld das einbringt, ist noch unklar.

Auf den Beitragsservice kommt einige Arbeit zu. Zum ersten Mal seit rund fünf Jahren gibt es einen Abgleich der Daten aus den Einwohnermeldeämtern mit denen der Einrichtung in Köln, die im Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio den Rundfunkbeitrag einzieht. Sinn der Sache ist es, Menschen zu finden, die zwar beitragspflichtig sind, aber keinen Beitrag überweisen.

Seit dem Umstieg auf das neue System der Beitragserhebung 2013 muss jeder Haushalt zahlen, unabhängig von der Anzahl der Radio- und Fernsehgeräte, derzeit 17,50 Euro im Monat.

Aber der Beitragsservice, Nachfolger der früheren Gebühreneinzugszentrale (GEZ), weiß nicht von jedem, der zahlen muss. Schließlich gibt es dafür keine zentrale Kartei oder Datenbank. Deshalb bekommt er von den Kommunen die Meldedaten sämtlicher volljähriger, am Stichtag 6. Mai in Deutschland gemeldeter Personen. Dazu gehören Name, Adresse, Familienstand, Geburtsdatum und der Tag des Einzugs in die Wohnung.

Die Daten werden mit den Angaben der angemeldeten Beitragszahler abgeglichen – dann lässt sich sehen, für welche Wohnungen noch kein Beitrag gezahlt wird.

Niemand soll sich der Pflichtabgabe entziehen

„Mit dem Meldedatenabgleich will der Gesetzgeber sicherstellen, dass der Datenbestand des Beitragsservice aktuell bleibt und sich grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beteiligen“, erklärt die Einrichtung.

Gäbe es den Datenabgleich nicht, könne es dazu kommen, dass ein Beitragszahler etwa nach einer Trennung oder der Auflösung einer WG aus einer Wohnung auszieht, der Beitragsservice aber nicht erfährt, wer von den bisherigen Mitbewohnern dort weiterhin lebt.

Die neuen Daten werden ab dem 7. Mai übermittelt. Stefan Wolf, Geschäftsführer des Beitragsservice, rechnet damit, dass der Großteil der Meldesätze bis Anfang Juli eingeht und die letzten Nachlieferungen bis Ende des Jahres kommen. Der Abgleich der Daten erfolgt vollautomatisch.

Die eigentliche Arbeit für den Beitragsservice beginnt erst danach – ab Juli. Dann müssen alle diejenigen angeschrieben werden, die keinen Beitrag zahlen, ohne dass erkennbar ist, warum nicht.

Und das wird nach Wolfs Erwartung mit einigem Aufwand verbunden sein, schon weil davon auszugehen sei, dass viele der Angeschriebenen Rückfragen und Erläuterungsbedarf hätten. „Wir rechnen mit zahlreichen telefonischen und schriftlichen Reaktionen“, sagte Wolf.

Aufgrund der Erfahrungen mit dem ersten Meldedatenabgleich 2013/2014 sei der Beitragsservice aber gut darauf vorbereitet.

Lohnt sich der Aufwand finanziell?

Für den Abgleich und die anschließende Klärung der Frage, wer künftig Beiträge zahlen muss, rechnet der Beitragsservice mit Kosten von voraussichtlich 12 Millionen Euro. Wie viel das unterm Strich einbringt, ist Wolf zufolge „noch nicht valide abschätzbar“.

Ende 2016 waren 39,1 Millionen Wohnungen beim Beitragsservice gemeldet. In dem Jahr haben ARDZDF und Deutschlandradio 7,978 Milliarden Euro von den Beitragszahlern bekommen, 153,2 Millionen Euro weniger als 2015.

Aber wie viele Wohnungen neu anzumelden sind, lässt sich dem Beitragsservice zufolge nicht beantworten. Eine erste Prognose ist für Frühjahr 2019 geplant, die abschließenden Ergebnisse gibt es voraussichtlich erst 2022.

Es ist nicht davon auszugehen, dass alle begeistert sind, die in den kommenden Monaten Post vom Beitragsservice bekommen. „Denjenigen, denen nicht bewusst war, dass sie Rundfunkbeitrag zahlen müssen, werden wir ausführlich erklären müssen, warum das so ist“, sagte Wolf.

Dann gebe es aber auch eine Reihe von Menschen, die den Rundfunkbeitrag absichtlich nicht zahlten. Die reagierten allerdings meistens sehr nüchtern nach dem Motto „Na gut, jetzt ist es so weit, jetzt bin ich auch dran“.

„Und sie zahlen dann, wenn auch mit geballter Faust in der Tasche.“ Dass es zu „emotionalen Reaktionen am Telefon oder im Schriftwechsel“ komme, sei allerdings nicht ausgeschlossen.© dpa

 

Quelle: https://www.gmx.net/magazine/geld-karriere/grosse-abgleich-sender-bekommen-daten-einwohnermeldeaemter-32937946

Anmerkung meinerseits:

Zumal die „GEZ“ noch nicht einmal rechtsfähig und zudem noch eine private Inkasso Firma, ist das Verhalten der Meldeämter sofort als solches zu beurteilen:
Verstoß gegen das Datenschutz – Gesetz

Hilfreich wäre hier der internationale Klageweg, da deutsche Gerichte den Parteien unterstehen.  … Immer daran denken den Geschäftsführer der „Meldebehörde“ persönlich mit Klage belegen, denn er hat es zu verantworten.

 

Arshan

Autor: rsvarshan

Rechtssachverständiger , der gelernt hat seinen Kopf zu benutzen.

6 Kommentare zu „Der große Abgleich – Sender bekommen Daten der Einwohnermeldeämter“

  1. Schau mal auf deine Lohnabrechnung. Da steht deine Steuer ID drauf. Alles mit Steuer ID wird mit den Meldeämtern und dem Finanzamt abgeglichen. Das geschieht schon seit Jahren und nicht erst jetzt. Erst wenn du einen RFID Chip unter der Haut hast, dann solltest du dir Gedanken machen. Den kannst du dann nicht so einfach in der Mikrowelle schrotten und kaputt machen.

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    1. Den kannst du dann nicht so einfach in der Mikrowelle schrotten und kaputt machen.

      Wie tief sitzt der Chip unter der Haut ? Es müßte möglich sein, durch einen fachgerechten einfachen Schnitt mit örtlicher Betäubung diesen Chip herauszuholen.

      Auch einen Hund kann man heute nicht so einfach vergraben, ohne ihm vorher den Chip entfernt zu haben.

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    2. Also wenn mir jemand so ein Teil mit Gewalt unter die Haut drücken würde. Dann würde ich die Zähne zusammen beissen und das Teil auch ohne Betäubung heraus holen. Das ist dann egal wie weh das tut. Blos raus damit.

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  2. genau so ist es! ;-)

    ich ging mich anmelden, dann gab ich als Adressen-Zusatz einen Kuemmelbrei ein
    und dieser erschien verdreht auf dem GEZ Brief, so dass es mir sofort ins Auge sprang!

    Dennoch war ich baff und reflektierte erstmal, aber dann war es mir klar:
    die Info kam 1:1 aus dem Meldeamt!

    Leute, Leute! :-)

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