Von Dreckskultur und Köterrasse und einen muselmanischen Kümmel, der gerne viel Scheisse labert

20180810_110452Ideologisch immunisierter Hass – Wir sind die Guten

Von Eugen Sorg

Man stelle sich vor, das kleine deutsche Blatt Junge Freiheit, eine nach Eigendefinition konservative, nach Definition der Kritiker neurechte Wochenzeitung, hätte unter dem Titel: «Türken, schafft Euch ab!», die Kolumne eines deutschen Autors publiziert, der sich auf verächtliche und verletzende Weise über Türken im Allgemeinen und einzelne türkische Individuen im Besonderen ausgelassen hätte.

Der Kolumnist hätte zum Beispiel einen deutsch-türkischen Erfolgsautor als «muselmanischen Kümmel» bezeichnet, der «gerne viel Scheisse labert, wenn der Tag lang ist»; hätte Türken in seiner Kolumne durchgehend als «Kanaken» bezeichnet; hätte geschrieben: «Der türkische Hass auf Deutsche und die Paranoia vor einer – was immer das sein soll – Verwestlichung der türkischen (wortwörtlich) Dreckskultur hält Kanaken davon ab, eine schöneres Leben zu führen»; oder weiter, «Kanaken» hätten «lieber Bremsspuren in den Unterhosen» und würden «ein erhöhtes Risiko für Geschlechtskrankheiten verteidigen, als ein sauberes, westliches Sitzklo zulassen». Hätte Kanaken pauschal als «ignorant, geschichtsverdrossen und besserwisserisch» abqualifiziert, um schliesslich den Türken zu wünschen: «Sie schaffen sich selber ab. Ich hoffe, sie beeilen sich.»

Primitiv und abstossend

Ein derart primitives und abstossendes Elaborat hätte zu Recht rundum Empörung und Zurückweisung hervorgerufen. Die grossen nationalen Zeitungen und TV-Stationen hätten darüber berichtet, Anti-Rassismus-Gruppen vor einer Wiederkehr des Faschismus gewarnt und bundesweit Demonstrationen gegen Hass von Rechts organisiert, im Bundestag wäre der Artikel der konservativen Jungen Freiheit ein Thema für mahnende Wortmeldungen und Diskussionen über verschärfte juristische Werkzeuge gegen Hetze in den Medien gewesen.

Und wahrscheinlich hätte sich auch Präsident Erdogan die Chance nicht entgehen lassen, sich als Beschützer seines im angeblich rassistischen Deutschland bedrohten türkisch-muslimischen Volks in Szene zu setzen.

«Deutsche, schafft Euch ab»

Nun ist ein quasi identisches Elaborat tatsächlich erschienen, nämlich in der linken Berliner taz vom 22. Oktober letzten Jahres. Geschrieben hatte die Kolumne nicht ein weisser Mann, sondern eine junge Frau, die aus Iran stammende, in Deutschland aufgewachsene Hengameh Yaghoobifarah.

Und Objekt ihrer Verachtung sind nicht die Türken, sondern die Deutschen. «Deutsche, schafft Euch ab», lautet die Überschrift ihres Beitrags, in dem sie ihre deutschen Mitbürger konsequent als «Kartoffeln» tituliert, Erfolgsautor Thilo Sarrazin als «rechter Lauch, der gerne viel Scheisse labert», beschimpft und die Abschaffung der «Kartoffeln» und ihrer «deutschen (wortwörtlich) Dreckskultur» herbeiwünscht: «Sie schaffen sich selbst ab. Ich hoffe, sie beeilen sich.»

Yaghoobifarahs Schmierenstück erregte kaum Aufsehen. Die Initiative «No Hate Speech», vom Europarat ins Leben gerufen und vom Bundesfamilienministerium unterstützt, erklärte auf Anfrage zur taz-Kolumne: «Wir sehen da keine Menschenfeindlichkeit, höchstens satirisch zugespitzte Kritik, ergo auch keinen Handlungsbedarf.»

Volksverhetzung

Und vor Kurzem entschied der Presserat über eine Beschwerde von zehn Beschwerdeführern, die Yaghoobifarahs Artikel als von enormem Rassismus getragene Hassrede qualifizierten und die darin Tatbestände der Volksverhetzung, Beleidigung und Angriff auf die deutsche Gesellschaft ausmachten. Der Presserat dagegen sah keinen Anlass zur Rüge. Es handle sich um ein «Meinungsstück», in dem die Verfasserin ihre Meinung «sehr pointiert und überspitzt» äussere. Dies sei «im Rahmen der Meinungsfreiheit jedoch zulässig».

Und was meint die Autorin zur Kritik? Ihre Kolumne könne schon rein juristisch keine Volksverhetzung sein, erklärte sie mit Verweis auf einen Gerichtsfall in Hamburg, bei dem der Deutsch-Türke und Grünenpolitiker Malik Karabulut vom Vorwurf der «Volksverhetzung» freigesprochen worden war. Er hatte auf Facebook die Deutschen als «Köterrasse» bezeichnet und den Wunsch gepostet, «möge Gott ihren Lebensraum zerstören».

«Linke, feministische, post-migrantische, queere Journalistin»

Aber auch moralisch und intellektuell fühlt sich Yaghoobifarah über jeden Verdacht erhaben. Denn als «linke, feministische, post-migrantische, queere, also insgesamt aus einer Marginalisierungsperspektive schreibenden Journalistin» glaubt sie sich gefeit vor rassistische Einstellungen. Tatsächlich ist sie nur immunisiert gegen Selbsterkenntnis und gegen die Einsicht, dass es keinen guten Hass und keinen bösen Hass gibt. Sondern nur Hass, ermutigt durch Ideologie und Dummheit.

Von Eugen Sorg. Erstveröffentlicht auf Bazelonline

gefunden bei: https://schluesselkindblog.com/2018/08/10/von-dreckskultur-und-koeterrasse-und-einen-muselmanischen-kuemmel-der-gerne-viel-scheisse-labert/

Autor: rsvarshan

Rechtssachverständiger , der gelernt hat seinen Kopf zu benutzen.

7 Kommentare zu „Von Dreckskultur und Köterrasse und einen muselmanischen Kümmel, der gerne viel Scheisse labert“

  1. Viele Leute leben rein privat,
    sie halten Medien außen vor
    sie halten Lehren außen vor
    sie halten ihre Filter immer in Kraft

    heißt, daß viele Menschen nicht auf die Außenreize reagieren und immer nach ihrem eigenen Kompaß leben.
    Zwangsweise müssen wir alle auf den Klamauk im Außen ansprechbar und reaktionsfest sein, aber das gehört zum sozialen Zwang.

    Jede Verallgemeinerung ist per se ein Witz.
    Jeder Mensch ist so wundervoll, daß man selber nach jahrelanger Freundschaft/Ehe/Kontakt wenig über die inneren Kernwerte eines Menschen weiß.

    Zum Glück ist das so. Es ist ein großes Verbrechen, daß heutzutage verallgemeinernde Aussagen über Menschen als Gruppe gemacht werden ‚dürfen‘, sei es als Statistik, Forschung, oder soziale Untersuchung oder sonstwie getarnt. Man darf heute über ANDERE urteilen, und kommt straffrei damit durch.

    Obwohl wir alle wissen, daß wir einander kaum kennen und daß wir selber in KEINE dieser Verallgemeinerungen reinpassen! 😉

    Es ist Mode, über ANDERE zu reden/urteilen/behaupten/darstellen und es ist immer falsch, unrecht und eine sehr schlechte Angewohnheit! 🙂

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  2. 💀Eric der Wikinger💀
    11. August 2018 um 10:04
    Hat dies auf Flieger grüss mir die Sonne und grüss mir den Mond… rebloggt.

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  3. https://de.gatestoneinstitute.org/12822/eu-sanktionen-iran

    Die Europäische Union hat neue Erlasse angekündigt, mit denen sie europäische Unternehmen vor den Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran schützen will. Die Maßnahmen wurden von europäischen Wirtschaftskommentatoren skeptisch aufgenommen und werden kaum Erfolg haben: Von europäischen Firmen wird nämlich erwartet, ihre Geschäftsinteressen auf dem US-Markt aufs Spiel zu setzen, nur um weiter auf dem viel kleineren iranischen Markt präsent zu sein.

    Am 18. August 1928 trafen sich im Schloss Achnacarry Vertreter von Erdölförderunternehmen. Sie bildeten ein Kartell und vereinbarten Förderquoten. Ein Vertrag, das Achnacarry Agreement oder As-Is“ Agreement wurde vereinbart. In den 1920er Jahren gab es unter den Erdölförderunternehmen Wettbewerb. Auffällig wurde dieser in Indien zwischen Standard Oil of New York und einer Filiale der Royal Dutch Shell. Zu den Teilnehmern gehörten die Vertreter von:
    Anglo-Persian Oil Company
    Royal Dutch Shell
    Standard Oil of New Jersey
    Dieses As-Is-Agreement wurde 1952 in einem Bericht mit dem Titel The International Petroleum Cartel von der Federal Trade Commission an den Unterausschuss des US-Senates beschrieben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Achnacarry

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  4. Aus „Dreckskultur und Köterrasse“ sprechen Minderwertigkeitsgefühle und Ideologie, außerdem schwingt noch Hilflosigkeit mit. Und diese üblichen Propagandabestandteile werden wohl nicht zufällig angesprochen. Das ist das, was wohl Propagenade der Weltregierung will, sonst wäre das verboten. Für diese Aufgaben geben sich nur Leute her, die im geistigen Bereich wenig zu verlieren haben und die beim Verlieren der Stabilität etwas gewinnen wollen. Diese Leute, die „Ordo ab Chao“ als Wahlspruch gewählt haben, sind die Freimaurer und Jesuiten, wie man z.B. auf dem Dollar am roten Schild System mit der roten Freimaurerei und den roten Schild-Zentralbanken der City of London absehen kann. Rot steht im alchemistischen Prozeß für die Veränderung.

    Prof. Mausfeld – Wie die „Verwirrte Herde“ auf Kurs gehalten wird.

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    1. es werden oft Menschen mit Tieren verglichen oder als Tier beschimpft.

      In der Soldaten-Verrohung wird ein Ungehorsam oder langsames ‚Lernen‘ immer mit DOG-Schimpfkanonen der übelsten Art bedacht.

      Im Talmud wird das Wort Hund gern in diversen Zusammenhängen eingesetzt:
      http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Dogs

      https://www.timesofisrael.com/chief-rabbi-compares-african-americans-to-monkeys/

      Hunde werden weltweit als NIEDRIG und dreckig angesehen
      https://www.quora.com/What-languages-use-the-word-dog-as-an-insult

      In vielen Ländern ist ein Hund immer draußen, auf der Straße, also Obdach- und Herrenlos und ‚unkultiviert‘
      außerdem voller Parasiten jeder Art und wirklich DRECKING, oft auch chronisch krank und die Vermehrung erfolgt nach Straßengesetzen. Wenn er stört wird er getreten oder roh aus dem Leben befördert oder verspeist.

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    2. es ist wie ein Programm.
      Schlechte Sprache ist wie ein Fluch.

      Wir sollten unsere Sprache als Macht nutzen, unsere Heimat und unsere Mitmenschen zu segnen,
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      zu stärken, zu ermutigen und ihnen bei jeder Gelegenheit das wahrhaft BESTE zu wünschen.

      vom Übersetzungsdienst:

      Die alltägliche Haltung der Juden gegenüber den Hunden wurde von diesen Texten bestimmt. In Jiddisch ist ein Wort für „Hund“ Kelev (wie im Hebräischen); Dieser Begriff bedeutet auch „schlecht“. Jiddische Volkssagen stellen oft den Hund als die Verkörperung des Bösen dar. Ein typisches Beispiel besagt, dass ein Karg Mann Männer einen Khazir un a shlekhtn eine Jagd (ein gieriger Mann heißt „ein Schwein“ und ein schlechter „ein Hund“). Eine der beleidigendsten Beleidigungen auf Jiddisch ist du bist eine Jagd mit di oyern (du bist ein Hund mit Ohren), was bedeutet, dass man eine Person ist, der moralische Werte fehlt und somit ein „richtiger Hund“ ist kann als Dybbuks (Dämonen) verkleidet werden, die Körper von Menschen besitzen können, und deshalb nennen einige Juden ihre Hunde durch die Namen ihrer Feinde. “

      https://www.quora.com/What-languages-use-the-word-dog-as-an-insult

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      The everyday attitude of Jews toward dogs was certainly informed by these texts. In Yiddish, one word for “dog,” is kelev (as in Hebrew); this term also means “bad.” Yiddish folk sayings often portray the dog as the embodiment of evil. A typical example states that a kargn ruft men a khazir un a shlekhtn a hunt (a greedy man is called “a pig” and a bad one “a dog”). One of the most offensive insults in Yiddish is du bist a hunt mit di oyern(you are a dog with ears), which means that one is a person who lacks moral values and thus is a “real dog.” Some superstitions suggest that dogs can be disguised as dybbuks (demons) that can possess bodies of humans, and because of this, some Jews call their pet dogs by their enemies’ names.”

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    3. @Blondchen
      Stimmt, das ist eine Sprache, die versucht andere zu erniedrigen, sie herunterzuwürdigen, um einfacher gegen sie vorzugehen. Das kennen wir aus der Ideologie des 3. Reiches zum Beispiel aus der
      Lingua Tertii Imperii – Victor Klemperer

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