Handelskammer-Stiftung: Ärmere sollen im Ausland wohnen
Jetzt wird es richtig bitter! Wer sich in Luxemburg keine Wohnung mehr leisten kann, der muss halt im Ausland leben! Das ist zwar im und um das Großherzogtum herum längst Praxis. Aber jetzt wird es sogar eingefordert. Das erklärt die Stiftung IDEA. Bei den Betroffenen spricht sie von „atypischen Grenzgängern“. Das ist ein Hohn. Und die Bankrott-Erklärung der Luxemburger Wohnungsbau-Politik.
„Atypische Grenzgänger“? Das ist ein kompliziertes Wort. Aber es sagt nichts anderes aus als: Menschen, die sich keine Wohnung mehr in Luxemburg leisten können.
Luxemburger, die im Ausland wohnen, aber zur täglichen Arbeit mit dem Strom von Grenzgänger in ihre Heimat pendeln.
Ihre Zahl steigt! Und zwar rasant!
Kein Wunder. Durchschnittlich kostet im Ländchen ein Ar Bauland rund 60.000 Euro. In Deutschland ist die gleiche Fläche durchaus für 5.000 Euro zu haben.
Luxemburgs Mittelklasse kann sich das Wohnen im eigenen Land nicht mehr leisten.
Aber anstatt etwas dagegen zu tun, wird eine knallharte Empfehlung ausgesprochen! Wandert aus, kommt als Grenzgänger wieder – das wird jungen Familien entgegengerufen!
Das sagt nicht irgendwer – sondern IDEA. Das ist eine gemeinnützige Stiftung. Gegründet von der Handelskammer! Deren früherer Chef: Finanzminister Gramegna. IDEA soll mit Studien, Analysen und neuen Ansätzen dabei helfen, die großen Anforderungen der Zukunft zu meistern.
Luxemburg verjagt seine eigenen Bürger!
Weil niemand mehr ein Rezept findet, die Wohnungsnot zu lindern.
Das ist eine Bankrotterklärung. Denn auch dem Wohnungsmarkt kann man Beine machen! Häuser, die leer stehen, können massiv besteuert werden. Spekulanten am Immobilienmarkt kann man auch mit Straf-Steuern das Herumpfuschen an Wohnungspreisen verderben.
Was macht Luxemburg? Es schickt seine Einwohner weg. Dahin, wo das Leben billiger ist. Dafür kommen schwerreiche Ausländer ins Land, die sich die Luxusvillen noch leisten können.
Das ist nicht nur verwerflich. Das ist auch extrem gefährlich. Weil so eine ganze Generation verloren gehen kann! Denn die Kinder der jungen Paare werden in den Nachbarländern zur Schule gehen. Dort werden sie ihre Ausbildung oder ihr Studium absolvieren. Am Ende werden sie ihr Know-how und ihre Leistungskraft auch dort zum Einsatz bringen.
Darauf zu setzen, dass junge ausgewanderte Familien zurückkehren, zeigt noch mehr Planlosigkeit. Wenn Kinder erst einmal in Kindergarten oder Schule sind, kommt ein Umzug kaum noch in Betracht.
Luxemburg macht also wirklich ernst: Wer nicht reich ist, soll das Land verlassen. Um Platz zu machen für ausländische Superbonzen. Nichts anderes ist die Übersetzung der IDEA-Studie. Das macht Angst.